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Walter Helbig
Anbetung der Heiligen Drei Könige / - The Rider of the Sun -

1918

Angaben zum Objekt

Walter Helbig (1878 Falkenstein - 1968 Ascona), Anbetung der Heiligen Drei Könige, 1918. Handkolorierter Linolschnitt, 30 cm x 22,5 cm (Darstellung), 50 cm x 35 cm (Blattgröße), rechts unten mit Bleistift signiert "W.[alter] Helbig", links unten bezeichnet "Anbetung der Heiligen Drei Könige" und datiert "1918". Darunter eine handschriftliche Widmung "mit herzlichen Weihnachtsgrüßen". - Papier etwas nachgedunkelt und mit leichten Knickspuren, Reißzweckenlöcher in den Ecken - Der Reiter der Sonne - Die "Apokalypse" des Ersten Weltkriegs führte zu einer Rückbesinnung auf die sakrale Kunst. Walter Helbig gehörte zum Kreis der "Brücke" und des "Blauen Reiters". Mit seiner Neuinterpretation religiöser Themen in einer expressionistischen Formensprache prägte Helbig eine avantgardistische neo-sakrale Kunst. Dies kommt symbolisch in der Silhouette des Reiters vor dem sonnenähnlichen gelben Hintergrund zum Ausdruck. Er verweist auf das durch den Blauen Reiter eingeleitete Erwachen, das nun wieder mit dem Heiligen verbunden ist. Der Reiter und das Pferd "schauen" auf Maria und das Christkind, die das ganze Feld einnehmen. Ihnen gegenüber stehen die drei Könige, von denen der älteste vor Christus kniet und ihm eine goldgefüllte Schatulle anbietet. Die expressionistischen Linien lassen einen Turm entstehen, der sich in die "Sonne" erhebt, so dass das Geschenk zu einer gotischen Kirche geworden ist, die die Hoffnung zum Ausdruck bringt, dass die gefallene Welt im Namen Christi wieder auferstehen wird. Diese Bedeutungsdimension wird durch die magische Wirkung des Farbschemas noch unterstrichen. Über den Künstler 1895 beginnt Walter Helbig ein Studium an der Dresdner Kunstakademie, wo er sich mit dem späteren Brücke-Künstler Otto Müller anfreundet, mit dem er von 1903 bis 1905 in Dresden lebt. Während seines Studiums in Italien von 1897 bis 1899 lernte er Arnold Böcklin und Adolf von Hildebrand kennen. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er zunächst für Otto Gussmann und malte Kirchen. Von 1905 bis 1909 arbeitete er als freischaffender Maler in Hamburg. 1909 machte Helbig durch die Vermittlung von Otto Müller die Bekanntschaft von Künstlern der "Brücke". Im Jahr 1910 stellte er auf der Gründungsausstellung der Berliner Neuen Sezession" aus. Im selben Jahr zog er in die Schweiz, wo er zusammen mit Hans Arp und Oscar Lüthy den "Modernen Bund" in Weggis gründete, dem auch Cuno Amiet und Giovanni Giacometti angehörten. An der zweiten Ausstellung des "Modernen Bundes" in Zürich 1911 waren neben Künstlern des "Blauen Reiters" auch Henri Matisse und Robert Delaunay vertreten. Im Jahr 1913 reiste Helbig mit Arp und Lüthy nach Paris. Nach der Auflösung des "Modernen Bundes" war Helbig 1914 auf der ersten DADA-Ausstellung in Zürich vertreten. Im Jahr 1919 schloss er sich der Berliner "Novembergruppe" an. Nach den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs wendet sich Helbig in seinem Werk verstärkt religiösen Themen zu. Wie viele andere Künstler seiner Zeit zog er 1924 aus finanziellen Gründen nach Ascona, wo er sich 1938 einbürgern ließ. Dort gründete er die Künstlervereinigung "Der Große Bär", der auch Marianne von Werefkin angehörte. Von 1924 bis 1940 organisierte die Gruppe jährliche Ausstellungen. Helbig unterhielt bis 1933 auch ein Atelier in Berlin, wo er unter anderem Tilla Durieux porträtierte. Als die Nazis an die Macht kamen, wurden viele seiner Werke als "entartete Kunst" aus den Museen entfernt. Helbigs erste große Einzelausstellung fand 1948 in Zürich statt, und nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete er sich den aktuellen Kunstströmungen. DEUTSCHE VERSION Walter Helbig (1878 Falkenstein - 1968 Ascona), Anbetung der Könige, 1918. Handkolorierter Linolschnitt, 30 cm x 22,5 cm (Darstellung), 50 cm x 35 cm (Blattgröße), unten rechts in Blei mit "W.[alter] Helbig" signiert, unten links als "Anbetung der Könige" bezeichnet und auf "1918" datiert. Darunter eine eigenhändige Widmung "mit herzlichen Weihnachtsgrüßen". - Papier etwas nachgedunkelt und mit leichteren Knickspuren, an den Ecken Reißzweckenlöcher - Der Sonnenreiter - Durch die 'Apokalypse' des Ersten Weltkrieges setzte eine Wiederbesinnung auf sakrale Kunst ein. Walter Helbig gehörte zum Umkreis der 'Brücke' und des 'Blauen Reiters'. Mit seiner Neuauslegung religiöser Themen in expressionistischer Formensprache prägte Helbig die avantgardistische neo-sakrale Kunst. Symbolisch kommt dies in der Reitersilhouette vor dem sonnenartigen gelben Fond zum Ausdruck. Sie bezieht sich auf den vom 'Blauen Reiten' initiierten Aufbruch, der nun sakral zurückgebunden wird. Reiter und Pferd 'blicken' auf Maria und das Christuskind, die das gesamte Bildfeld durchmessen. Ihnen gegenüber haben sich die drei Könige situiert, deren Ältester vor Christus kniet und ihm eine goldgefüllte Schatulle darbietet. Durch die expressionistischen Lineaturen entwächst ihr ein in die 'Sonne' hineinreichender Turm, so dass die Gabe zur gotischen Kirche geworden ist, was der Hoffnung Ausdruck verleiht, die untergegangene Welt im Namen Christi wiederauferstehen zu lassen. Diese Bedeutungsdimension wird von der wie magisch wirkenden Farbgebung unterstrichen. für Künstler 1895 nahm Walter Helbig das Studium an der Dresdner Kunstakademie auf, wo er sich mit dem späteren Brücke-Künstler Otto Müller anfreundete, mit dem er von 1903 bis 1905 in Dresden zusammenwohnte. Während seines von 1897 bis 1899 währenden Studienaufenthalts in Italien lernte er Arnold Böcklin und Adolf von Hildebrand kennen. Nach dem Abschluss des Studiums war er zunächst für Otto Gussmann bei Kirchenausmalungen tätig. Von 1905 bis 1909 hielt er sich dann als freier Maler in Hamburg auf. Durch die Vermittlung Otto Müllers machte Helbig 1909 Bekanntschaft mit Künstlern der 'Brücke'. 1910 stellte er auf der Gründungsausstellung der Berliner 'Neuen Secession' aus. Im selben Jahr übersiedelte er in die Schweiz, wo er in Weggis zusammen mit Hans Arp und Oscar Lüthy Mitbegründer des 'Modernen Bundes' wurde, der auch Cuno Amiet und Giovanni Giacometti angehörte. Auf der zweiten Ausstellung des "Modernen Bundes", 1911 in Zürich, waren neben Künstlern des "Blauen Reiters" auch Henri Matisse und Robert Delaunay vertreten. 1913 reiste Helbig zusammen mit Arp und Lüthy nach Paris. Nach der Auflösung des 'Modernen Bundes' war Helbig 1914 auf der ersten Dada-Ausstellung in Zürich vertreten. 1919 schloss er sich der Berliner 'Novembergruppe' an. Nach dem einschneidenden Ersten Weltkrieg widmete sich Helbig in seinem Schaffen zusehends religiösen Themen. 1924 zog er wie viele andere Künstler seiner Zeit aus finanziellen Gründen nach Ascona, wo er 1938 eingebürgert wurde. Dort gründete er die Künstlervereinigung 'Der Große Bär', zu der auch Marianne von Werefkin gehörte. Die Gruppe veranstaltete von 1924 bis 1940 Jahresausstellungen. Bis 1933 hatte Helbig zudem ein Atelier in Berlin unterhalten, in dem er die untere andere Tilla Durieux porträtierte. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden zahlreiche seiner Werke als 'Entartete Kunst' aus Museen entfernt. 1948 fand in Zürich Helbigs erste große Einzelausstellung statt, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg den aktuellen Kunstströmungen öffnete.
  • Schöpfer*in:
    Walter Helbig (1878 - 1968, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1918
  • Maße:
    Höhe: 50 cm (19,69 in)Breite: 35 cm (13,78 in)Tiefe: 1 cm (0,4 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438216118192

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