Richard Serra

WM II

1995

Der minimalistische Bildhauer Richard Serra, der zwischen New York City und Cape Breton Island, Nova Scotia, lebt, kann als der Vater des Stahls in der Kunstwelt bezeichnet werden. Besonders bekannt ist er für seine monumentalen Bögen, Spiralen und Ellipsen aus massiven Blechen aus oxidiertem CorTen-Stahl, die wie abstrakte Labyrinthe große Innen- und Außenräume einnehmen und die Besucher, die sie durchwandern, in den Schatten stellen. Das bekannteste dieser Werke ist seine 1966 begonnene Serie "Torqued Ellipse", die von einer barocken römischen Kirche aus dem 17. Jahrhundert inspiriert wurde.

Diese ortsspezifischen Skulpturen, deren Teile in Deutschland hergestellt werden, sind von King City, Ontario, und den Niederlanden bis zum Storm King Art Center und Dia: Beacon, beide im Bundesstaat New York, zu finden.

Bevor er sich dem Stahl zuwandte, schuf Serra abstrakte Skulpturen aus unkonventionellen Materialien - Fiberglas, Gummi oder geschmolzenem Blei -, die er in flüssigem Zustand gegen die Wände von Ateliers oder Ausstellungsräumen spritzte oder warf, um ihre Formen und Winkel festzuhalten. Er arbeitete auch im Bereich der Video- und Performance-Kunst und produzierte eine Reihe von Filmen, die sich mit der Herstellung und Verwendung seines charakteristischen Materials, dem Stahl, befassen.

Seit 1971 fertigt Serra großformatige Zeichnungen an, die sich auf fertige Skulpturen beziehen oder von ihnen inspiriert sind. Werke wie Trajectory #4 oder Double Rift II, die mit Tusche, Kohle, lithografischer Kreide oder Lackstift auf handgeschöpftem Papier oder Leinen hergestellt wurden, spiegeln deutlich die Formen und das Gefühl seiner charakteristischen Stahlskulpturen wider.

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