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Herrmann Schütte
Weiße Maske auf violettem Grund - Mythische Maske Berg -

1962

Angaben zum Objekt

Hermann Schütte (1893 Osnabrück - 1973 Hamburg), Weiße Maske auf violettem Grund. Emaillierte Kupferplatte auf Holzunterlage, 37 x 29,5 cm, in der rechten unteren Ecke des Brandes monogrammiert und datiert "S[chütte] [19]62", rückseitig (von anderer Hand?) bezeichnet "Hermann Schütte", betitelt "Maske" und datiert "1962". - obere Ecke leicht geknickt, sonst sehr guter Zustand - Mythische Maske Berg - Über das Kunstwerk In seinem Spätwerk entdeckte Hermann Schütte die Emailtechnik für sein künstlerisches Schaffen und begründete damit eine Gattung zwischen Malerei und Skulptur, die durch die wandartige Struktur des Hintergrundes zugleich etwas Architektonisches hat. Da der "Steinversatz" jedoch vertikal verläuft, ist die "Mauer" eine "surreale Mauer". Es ist diese phantastische Dimension, die die geheimnisvolle Wirkung des Werks ausmacht. Der preußischblaue Hintergrund ist mit der unergründlichen Tiefe des Blaus von Yves Klein verwandt. Das ausgeprägte Craquelé, das durch den Brand entsteht, verleiht dem Blau außerdem eine organische Ausstrahlung. Es scheint sich von selbst zusammengezogen zu haben. Durch die entstehenden Risse wird das darunter liegende rötlich-braune Kupfer sichtbar, das dem Blau einen tiefen Grund gibt, auf dem es zu "schweben" scheint. Über dem bewegten, leuchtend blauen Grund, der durch die steinartige Struktur dennoch fest erscheint, befindet sich eine bergartige Formation mit zwei Augenschlitzen und einer Nase, die sich - wie der Titel vermuten lässt - als Maske entpuppt. Es handelt sich jedoch nicht um eine Maske, die man aufsetzen kann, sie führt ein Eigenleben und steht damit in der Tradition der mittelalterlichen Blattmasken, deren prominentestes Beispiel auf dem Sockel des Bamberger Reiters (um 1230) zu sehen ist. Geformt wie ein Berg und ausgestattet mit einer eigenen Nase, zeigt die Maske auch durch die grauen, ebenfalls vertikal ausgerichteten und scheinbar gewachsenen Flächen eine eigene organische Lebendigkeit, die durch die sandartige, geisterhafte Struktur der weißen Flächen noch verstärkt wird. Die Tatsache, dass die Augenöffnungen schwarz und damit blind bleiben, aber eine tiefere Farbe als das Blau haben, trägt zur geheimnisvollen Dimension dieser rätselhaften Kreatur bei. Die weiße "Bergmaske" und der blaue Grund bilden eine Muster-Grund-Beziehung, die durch das Craquelé ornamental belebt wird. Der leuchtend blaue Grund, der an babylonische Kacheln erinnert, und die anthropomorphe Bergmaske entfalten eine archaische, märchenhafte Dimension, die dem Geheimnisvollen Tiefe verleiht und sich gleichzeitig als Oberflächenglanz ausbreitet. Mit dem gelben Monogramm und der Jahreszahl, die in komplementärem Kontrast zum Blau stehen, schreibt sich der Künstler in dieses Geheimnis ein. Über den Künstler Hermann Schütte wuchs in der Zeit der Avantgarde auf und meldete sich wie so viele Künstler als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg, um nach den erlebten Schrecken als überzeugter Pazifist nach Hause zurückzukehren. Inspiriert vom literarischen Expressionismus, schrieb er das Buch "Mensch! Oh Gott! Ich!". Der Umschlag wurde vom Spiritus rector der Worpsweder Künstlerkolonie, Heinrich Vogeler, illustriert. Nach seiner Freundschaft mit Kurt Schwitters schuf Schütte Skulpturen und Installationen im Geiste der von Schwitters initiierten DADA-Bewegung. Während der NS-Zeit zog sich Schütte in die innere Emigration zurück, um nach dem Zweiten Weltkrieg wieder intensiv künstlerisch tätig zu werden. Seit 1948 hat Schütte an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen, unter anderem in der Hamburger Kunsthalle, in Oldenburg, Bremen, Worpswede, Witten, Bad Soden, Düsseldorf und Osnabrück. Seine Heimatstadt Osnabrück widmete ihm 1967 eine große monografische Ausstellung, in der 120 seiner Werke einen Überblick über sein Schaffen gaben. Ausgewählte Bibliographie Rabe, Hanns-Gerd (Einleitung): Hermann Schütte. Ölgemälde, Emailbilder, Federzeichnungen. Katalog zur Ausstellung vom 29. Oktober bis 3. Dezember 1967, Städtisches Museum Osnabrück, Osnabrück 1967. DEUTSCHE VERSION Hermann Schütte (1893 Osnabrück - 1973 Hamburg), Weiße Maske auf violettem Grund. Emaillierte Kupferplatten auf Holzgrund, 37 x 29,5 cm, rechts unten im Brand monogrammiert und datiert "S[chütte] [19]62", rückseitig (von fremder Hand?) mit "Hermann Schütte" bezeichnet, als "Maske" betitelt und mit "1962" datiert. - obere Ecke leicht bestoßen, sonst in sehr gutem Zustand Exposé als PDF - Mystischer Maskenberg - zum Kunstwerk In seinem Spätwerk hat Hermann Schütte die Emailtechnik für sein künstlerisches Schaffen entdeckt und damit eine Gattung zwischen Gemälde und Skulptur etabliert, die durch die mauerverbundartige Struktur des Hintergrundes hier zugleich etwas Architektonisches hat. Indem der "Steinversatz" aber vertikal verläuft, ist die "Mauer" eine "surreale Mauer". Aus eben dieser phantastischen Dimension speist sich die geheimnisvolle Wirkung des Kunstwerks. Der in Preußisch Blau gehaltene Hintergrund weist eine Verwandtschaft mit der unergründlichen Tiefe des Blaus von Yves Klein auf. Durch das beim Brand entstandene ausgeprägte Craquelé gewinnt das Blau zudem eine organische Lebendigkeit. Es hat sich scheinbar von selbst zusammengezogen. Die dabei entstandenen Risse geben das darunterliegende braunrote Kupfer frei, wodurch dem Blau ein Tiefengrund verliehen wird, auf dem es zu 'schwimmen' scheint. Über dem bewegten lebendigen blauen Grund, der vermittels der steinversatzartigen Struktur dennoch solide erscheint, ist eine bergartige Formation zu sehen, die zwei Augenschlitze und eine Nase aufweist und sich damit - dem Titel entsprechend - als Maske zu erkennen gibt. Diese Maske ist aber keine Maske, die zum Aufsetzen bereitliegen würde, vielmehr führt auch sie ein Eigenleben und steht damit in der Tradition mittelalterlicher Blattmasken, deren prominentestes Beispiel am Postament des Bamberger Reiter (um 1230) zu sehen ist. Wie ein Berg ausgebildet und mit einer eigenen Nase versehen, weist auch die Maske durch die ebenfalls vertikal ausgerichteten und wie gewachsen wirkenden grauen Flächen eine eigene organische Lebendigkeit auf, die von der sandartig gespengelten Struktur der weißen Flächen noch intensiviert wird. Dass die Augenöffnungen schwarz bleiben und damit blind sind, farblich aber dennoch tiefer als das Blau wirken, befördert die geheimnisvolle Dimension dieses rätselhaften Wesens. Die weiße 'Bergmaske' und der blaue Grund schließen sich zu einem Muster-Grund-Verhältnis zusammen, das vom Craquelé ornamental belebt wird. Der an babylonische Fliesen gemahnende, lebendige blaue Grund und die anthropomorphe Bergmaske entfalten eine archaisch-märchenhafte Dimension, die dem Geheimnisvollen ihre Tiefe verleiht und sich zugleich als Oberflächenglanz verbreitet. Mit dem gelben zum Blau in Komplementärkontrast stehenden Monogramm und der Jahreszahl schreibt sich der Künstler selbst in dieses Geheimnis ein. für Künstler Hermann Schütte wuchs in die Zeit der Avantgarden hinein und meldete sich - wie so viele Künstler - freiwillig zum ersten Weltkrieg, um nach den durchlebten Schrecken als überzeugter Pazifist heimzukehren. Vom literarischen Expressionismus erfasst, schrieb er 1919 das Buch "Mensch! Gott! Ich!", dessen Umschlag der Spiritus rector der Künstlerkolonie Worpswede, Heinrich Vogeler, illustrierte. Nachdem Schütte mit Kurt Schwitters in freundschaftlichen Kontakt getreten war, schuf er Plastiken und Installationen im Geiste der von Schwitters initiierten Dada-Bewegung. Während der Zeit des Nationalsozialismus zog sich Schütte in die innere Emigration zurück, um nach dem zweiten Weltkrieg wieder intensiv künstlerisch tätig zu werden. Seit 1948 nahm Schütte an einer Vielzahl von Ausstellungen teil, u.a. in der Hamburger Kunsthalle, in Oldenburg, Bremen, Worpswede, Witten, Bad Soden, Düsseldorf und Osnabrück. 1967 widmete ihm seine Vaterstadt Osnabrück eine große monographische Ausstellung, auf der 120 seiner Werke eine Übersicht über sein Schaffen vermittelten. Auswahlbibliographie Rabe, Hanns-Gerd (Einleitung): Hermann Schütte. Ölgemälde, Emailbilder, Federzeichnungen. Katalog zur Ausstellung vom 29. Oktober bis 3. Dezember 1967, Städtisches Museum Osnabrück, Osnabrück 1967.
  • Schöpfer*in:
    Herrmann Schütte (1893 - 1973, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1962
  • Maße:
    Höhe: 37 cm (14,57 in)Breite: 30 cm (11,82 in)Tiefe: 2 cm (0,79 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438212355472

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