Silvia Calmejane

""JUNGLE AMOR", Gemälde von Silvia Calmejane (39x63 Zoll), 2019

2019

"Wahre Kunst ist immer dort, wo man sie am wenigsten erwartet.". Mit diesen Worten des Künstlers Jean Dubuffet lässt sich das Werk von Silvia Calmejane treffend beschreiben. Spontan und instinktiv erinnert ihr künstlerischer Gestus an die Avantgarden der "Art Brut", die ihre Zeichenpraxis inspirierten. Silvia Calmejane befreite sich schnell vom akademischen Rigorismus, um sich für das automatische Zeichnen zu entscheiden. Durch den Verzicht auf den klassischen Bildträger Leinwand und die Fokussierung auf Holz entledigt sich ihre Kunst der Regeln, die eine exakte Wiedergabe der Realität vorschreiben. Auf dem Plexiglas, ihrer zweiten Unterlage, benutzt sie die linke Hand - freier -, um spontaner zu schreiben. Diese "Spiegelschrift", die mit sichtbaren Bolzen auf der Holzplatte befestigt ist, überlagert somit das Rohmaterial. Die Grobheit ihres kreativen Prozesses wird dann durch die Aufmerksamkeit der Künstlerin für sehr spezifische Details ergänzt. In ihrer neuesten Serie wird das Papier als neues Medium eingesetzt. Die Welt von Silvia Calmejane ist rau, kraftvoll und verletzlich zugleich. Ihre Bilder, die üppige Dschungel oder seltsame farbige Figuren darstellen, konfrontieren den Betrachter ständig mit seinem eigenen Blick. In dieser Konfrontation mit den geheimnisvollen Geschöpfen ihres Universums bevorzugt sie - nach ihren eigenen Worten - das "Nicht-Reproduktive". Ist die Flucht vor der Figuration nicht der beste Weg, um die unaussprechlichen Kräfte der menschlichen Seele darzustellen? Inspiriert von Basquiat, Raushenberg oder Combas, ist das Werk von Silvia Calmejane jedoch zutiefst persönlich. In jeder ihrer Kompositionen streut die Künstlerin mit dem Pinsel Spuren ihrer Geschichte, ihrer Reisen und ihrer Inspirationen ein. Die Worte in ihren Bildern, geheimnisvolle Beschwörungen, erinnern in diesem Sinne an die Hippie-Slogans der 1970er Jahre, eine wichtige Zeit für die Künstlerin.