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Herschu (Herbert Schultz)
Cabriolet-Waggonsbaudesign von Alexis Kellner AG für die Packard Custom Eight.

1930

Angaben zum Objekt

Gouache und Aquarell, mit Gummiarabikum gehöht, auf sehr dunkelgrünem Karton, links oben in heller Tinte mit Körperschrift vermerkt, nummeriert "76", verso deutsches Copyright-Etikett. [Berlin 1930] Dieses imposante viertürige Cabriolet in Grün mit kontrastierendem hellgrünem Dach und passenden Vollscheibenrädern, das sich vor der Silhouette eines großen Palastes präsentierte, war eine der luxuriöseren Varianten, die auf der Basis des 8-Zylinder-Reihenmotors und des Antriebsstrangs des Unternehmens entwickelt wurden. Er entwickelte sich aus dem Single Eight, so genannt, weil er den früheren V-12, bekannt als Double Six, ersetzte. Das 1899 von den Brüdern James und William Packard gegründete gleichnamige Unternehmen war nicht nur einer der Pioniere des nordamerikanischen Automobilbaus, sondern erlangte bald einen weltweiten Ruf für Luxus und Laufruhe. In den 1920er Jahren verkaufte die Marke im Ausland mehr Modelle als ihre Konkurrenten, bis 1930 sogar doppelt so viele wie ihr nächster Konkurrent. Es ist nicht verwunderlich, dass der Packard die Aufmerksamkeit von so kreativen Luxuskarosseriebauern wie Kellner auf sich zog. Die 1910 von Alexis Kellner (1880-1953) in Berlin gegründete gleichnamige Karosseriefirma Alexis Kellner AG war mit ihren stilvollen Karosserieentwürfen sofort erfolgreich. Das beweist die Zahl der Aufträge, die er 1911 auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin erhält. Kellner zeichnete sich durch seinen Erfindungsreichtum bei kleinen Details aus, wie z. B. einem versteckten Griff hinter dem Fahrersitz, mit dem sich das Dach des Wagens schnell und einfach anheben und absenken ließ, verdeckten Motorhaubenscharnieren, sowohl aus ästhetischen als auch aus aerodynamischen Gründen, und einem am Trittbrett montierten Koffer. Der Erfolg des Unternehmens erreichte seinen Höhepunkt in den 1920er Jahren, als es für seine Luxuskarosserien berühmt wurde, die es für so renommierte Hersteller wie Audi, Austro-Daimler, Bugatti, Cadillac, Horch, Maybach, Mercedes und andere entwarf. Diese Beliebtheit ist sowohl auf die äußerst eleganten Außenlinien als auch auf die prächtig ausgestatteten Innenräume zurückzuführen. Diese Betonung des sinnlichen Genusses spiegelte sich sogar in der bahnbrechenden Verwendung von nackten Frauen in der Werbung des Unternehmens wider. Doch wie bei so vielen Herstellern, die vom Wohlstand und der Stabilität des Marktes abhängig waren, brach das Vermögen 1929 zusammen, und Alexis Kellner musste 1930 Konkurs anmelden. Der Markenname und die Patente wurden an den Erzrivalen Drauz in Heilbronn verkauft, gegen den Kellner 1920 eine Plagiatsklage wegen eines bestimmten Karosseriedesigns angestrengt hatte und der den Namen Kellner geschickt für seine Vertriebsgesellschaft beibehielt. Die Eleganz des Kellnerschen Karosseriebaus wurde durch die Kunstfertigkeit von Herbert Schultz perfekt eingefangen und der Öffentlichkeit präsentiert. Im Gegensatz zu den extravaganten Entwürfen, die er so gekonnt darstellte, war Schultz ein bescheidener Mann, obwohl er ein kreatives Multitalent war. Als Werbezeichner und Karikaturist für das Berliner Tageblatt gewann er 1818 die Bewunderung seines Kollegen, des Künstlers George Grosz. Schultz war erst vor kurzem nach Berlin gekommen, nachdem er sein Studium an der Königlichen Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig abgeschlossen hatte, gefolgt von einem Aufenthalt an der Kunstakademie in Hamburg. Schultz' Fähigkeiten als Grafiker eigneten sich hervorragend für die Illustration von Werbekatalogen, um die wohlhabende Kundschaft der Alexis Kellner AG anzusprechen, zu der auch das Königshaus gehörte. Er signierte seine Arbeiten stets mit "Herschu" und präsentierte diese imposanten Entwürfe vor subtilen Landschaften, glamourösen nächtlichen Stadtlandschaften oder isoliert auf festem Grund schwebend. Nach dem Untergang der Alexis Kellner AG wurde Schultz' weitere künstlerische Laufbahn endgültig vom NS-Staat blockiert, als er sich weigerte, sich von seiner halbjüdischen Frau zu trennen. So verblasste der Name Herschu ebenso wie der von Kellner, nur um jetzt in diesen kürzlich wiederentdeckten, atemberaubenden Entwürfen wieder aufzutauchen.

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