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Giovanni Battista Paggi
Die Behauptung der Jungfrau

Angaben zum Objekt

Provenienz: Unbekannte Sammlermarke "D.G.R", unten rechts (Lugt 757b) Wilhelm Suida (1877-1959), New York; durch Abstammung zu: Robert L. und Bertina Suida Manning, New York, bis 1996 Privatsammlung, USA Diese eindrucksvolle Zeichnung der Himmelfahrt der Jungfrau Maria ist das Werk des Genueser Künstlers Giovanni Battista Paggi. Als Sohn eines Adligen erhielt Paggi eine humanistische Ausbildung und war Autodidakt in der Kunst. Laut Paggis erstem Biographen, Raffaele Soprani, entschied sich Paggi gegen den Willen seines Vaters für eine Karriere als Maler, nachdem er Luca Cambiaso begegnet war und von ihm gelobt wurde. Paggi wurde 1581 aus Genua verbannt, nachdem er einen Mäzen ermordet hatte, der sich geweigert hatte, für eines seiner Werke zu bezahlen. Er suchte Zuflucht in Florenz unter dem Schutz von Francesco I. de' Medici, Großherzog der Toskana, und blieb dort bis 1599. In Florenz arbeitete er in einem Atelier in einem Haus, das Federico Zuccaro gehörte, und war ab 1586 Mitglied der Accademia Fiorentina del Disegno. In dieser Zeit nahm er zahlreiche Aufträge in der Toskana an und lieferte Altarbilder für Kirchen in San Gimignano, Pistoia, Lucca und anderen kleineren Städten. Diese Himmelfahrt der Jungfrau ist ein charakteristisches Werk Paggis, dessen komplexe kompositorische Arrangements häufig auf mehrere Ebenen verteilt waren. Hier wird die Jungfrau von einer Wolke umrahmt, die von Putten getragen wird und die sie umgibt. Unten sind die Apostel in einem Kreis um ihr offenes Grab angeordnet und blicken mit staunenden Gesichtern nach oben, während sie zum Himmel aufsteigt. Die Bedeutung dieses Moments wird durch die eindringlichen Gesten der Figuren zum Ausdruck gebracht, darunter der ausgestreckte Arm und die nach oben gerichtete Handfläche der Jungfrau, die zum Gebet gefalteten Hände des Engels zu ihrer Rechten und die verschiedenen Gesten der Apostel. Eines der auffälligsten Details der Zeichnung ist die Anordnung der Apostel im Vordergrund, die, dem Betrachter abgewandt, den vollständigen Blick auf das Grab verdecken und die Aufmerksamkeit auf die Jungfrau lenken. Paggi hat die Verwirrung und das Staunen der Apostel durch die kantigen Linien der Draperie, die mit schnellen, nervösen Federstrichen wiedergegeben werden, meisterhaft eingefangen. Besonders gekonnt ist der großzügige Einsatz der Lavierung in der unteren Hälfte der Komposition und ihre zurückhaltende Verwendung im oberen Teil, wodurch das Weiß des Papiers den oberen Teil der Zeichnung hervorhebt und die Strahlkraft des auf die Jungfrau konzentrierten Lichts zum Ausdruck bringt. Die Zeichnung stammt aus der zweiten Hälfte von Paggis Aufenthalt in Florenz, als er vor allem als Maler von Kirchendekorationen tätig war. Paggi vollendete während seiner Florentiner Zeit zwei Altargemälde mit der Darstellung der Himmelfahrt der Jungfrau Maria - eines für die Kapelle links vom Hochaltar im Dom von Pistoia (1593-1594) und ein weiteres für die Kirche Nostra Signora del Carmine in Genua (1596), das er vermutlich in Florenz malte und in seine Heimatstadt zurückschickte.1 Obwohl die vorliegende Zeichnung nicht genau der endgültigen Komposition eines dieser Gemälde entspricht, ist die stilistische Verwandtschaft vor allem bei der Version in Pistoia offensichtlich, für die sie ein Vorentwurf sein könnte.
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