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Virgin and the Child, Mosanische Region, zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts

Angaben zum Objekt

Eine polychrome Skulptur mit der Darstellung der Jungfrau und des Kindes Region Mosan, zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts Polychromes Holz 73 x 29 X 12 cm Provenienz : Ehemalige belgische Privatsammlung vom Anfang des 20. Jahrhunderts Dieses bemerkenswerte frühe Kunstwerk stellt die thronende Jungfrau mit dem Kind dar, auch bekannt als Sedes Sapientiae, was übersetzt Sitz der Weisheit" oder Thron der Weisheit" bedeutet und speziell auf die göttliche und menschliche Natur Christi anspielt. Christus wird als die göttliche Weisheit betrachtet, die durch Maria inkarniert ist (Logos Incarnata); Maria ist daher die Trägerin (der Thron) dieser göttlichen Weisheit. Der Grundstein für dieses Thema wurde auf dem Konzil von Ephesos im Jahr 431 n. Chr. gelegt, als Maria als Gebärerin Christi dogmatisiert und als "Theotokos" bezeichnet wurde. Die Komposition Sedes sapientiae war ein zentrales Element des Marienkults in der Romanik. Die Jungfrau erscheint in ihrer doppelten Rolle als Mutter Gottes und als Mutter der Menschen, wobei sie gleichzeitig Christus auf ihrem Schoß sitzend darstellt und als Königin des Himmels thront. Ab dem 10. Jahrhundert taucht die "Sedes Sapientiae" als wichtigste - fast einzige - freistehende Skulptur auf, deren Bedeutung unabhängig vom architektonisch-ikonographischen Programm des Kirchengebäudes ist. Die "Sedes Sapientiae" ist wahrscheinlich das Idol des mittelalterlichen Christentums und spielte eine wichtige Rolle in den ländlichen Gemeinden; die Sedes vermittelten zwischen dieser Welt und der göttlichen Gemeinschaft der Heiligen in allen möglichen Aspekten des täglichen und kirchlichen Lebens. Die kunstvoll geschnitzte Figur zeigt Maria auf einem Thron sitzend in starrer, frontaler Haltung, während das Christuskind auf ihrem linken Knie steht. Das Antlitz Marias ist dem Betrachter zugewandt, mit einem länglichen Gesicht und einer markanten hohen Stirn. Ein subtiles Lächeln scheint ihre Lippen zu umspielen, und sie trägt einen kurzen Schleier, der ihre zarten und symmetrischen Gesichtszüge betont. Ihre Nase ist lang und gerade, und ihre Augen haben eine mandelförmige Eleganz. Maria ist mit einer Tunika bekleidet, die elegant bis knapp über den Boden fällt, so dass nur einer ihrer Schuhe sichtbar ist. Während die Jungfrau ruhig und gelassen wirkt, strahlt ihr Sohn, das Christuskind, eine lebhaftere Präsenz aus, die insbesondere durch die Stellung seiner Füße zum Ausdruck kommt. Er verkörpert göttliche Weisheit in menschlicher Form, und sein Antlitz hat eine unheimliche Ähnlichkeit mit dem eines Miniaturmenschen. Die Komposition des Kunstwerks folgt zwar der Strenge, die oft mit romanischen Skulpturen assoziiert wird, doch wird dieses Merkmal durch den anmutigen Fluss der Draperie und die ausdrucksstarken Gesichter auf faszinierende Weise kontrastiert. Vor allem die Draperie ist von einer raffinierten Qualität, die die darunter liegenden Formen überzeugend umhüllt und enthüllt. Sowohl Maria als auch das Christkind sind mit einem subtilen, rätselhaften Lächeln ausgestattet. Es gibt zwei herausragende Regionen, in denen die "Sedes Sapientiae" entwickelt wurde und bis ins späte 13. Jahrhundert populär blieb: das süd- und ostfranzösische Pyrenäengebiet, mit dem frühesten Beispiel der heute verlorenen "Madonna von Clermont-Ferrand", datiert auf ca. 946; und das nördliche Rhein-/Moselgebiet, mit dem frühesten Beispiel der so genannten "Goldenen Madonna" in Essen, datiert zwischen 973 und 1050. Diese Skulptur zeichnet sich durch die vermenschlichte Darstellung der Figuren und den relativen Naturalismus der sorgfältig gearbeiteten Draperie aus. Mit ihrem schweren, mehrfach gefalteten Gewand, den mandelförmigen Augen, der geraden Nase und dem zurückhaltenden Lächeln gehört sie zu einer bedeutenden Kategorie von "Sedes Sapientiae"-Skulpturen, die aus der Region Mosan im heutigen Belgien stammen und auf das Ende des 13. Selten sind Spuren der ursprünglichen Polychromie erhalten. Romanische Holzskulpturen aus dem 13. Jahrhundert sind vergleichsweise selten, vor allem wenn man sie mit der größeren Anzahl späterer Werke vergleicht. Romanische Holzskulpturen aus dem 13. Jahrhundert sind im Vergleich zu der großen Zahl späterer Skulpturen selten; diese prächtige Darstellung ist von hoher Qualität und größter Seltenheit.
  • Maße:
    Höhe: 73 cm (28,75 in)Breite: 29 cm (11,42 in)Tiefe: 12 cm (4,73 in)
  • Stil:
    Mittelalterlich (Aus dem Zeitalter)
  • Materialien und Methoden:
    Holz,Geschnitzt,Polychromiert
  • Herkunftsort:
  • Zeitalter:
  • Herstellungsjahr:
    13. Jahrhundert
  • Zustand:
    Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend.
  • Anbieterstandort:
    Bruxelles, BE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU6666234822652

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