David Hockney. 220 für 2020

Von seinen bescheidenen Anfängen mit dem Verkauf von Comics in seiner Heimatstadt Köln bis hin zu seinem schnell expandierenden Buchverlagsimperium ging es Benedikt Taschen immer darum, groß zu leben - im wahrsten Sinne des Wortes. Sumo, ein 464 Seiten starkes und 66 Pfund schweres Kompendium von Helmut Newtons Fotografien, ist eines der größten und schwersten Bücher, die je produziert wurden - es wird mit einem eigenen Ständer geliefert - und gehört auch zu den teuersten. Das erste Exemplar einer limitierten Auflage, die 1999 veröffentlicht wurde und von vielen der Prominenten, deren Bilder auf den Seiten erscheinen, signiert ist, wurde für 364.000 Dollar versteigert.

TASCHENs Erfolg leitet sich aus seiner Persönlichkeit ab: Er veröffentlicht Bücher, die seine vielfältigen persönlichen Vorlieben widerspiegeln. TASCHENs aufwändig produzierte Kunstbücher reichen vom Lächerlichen (The Big Book of Breasts) bis zum Erhabenen (Albertus Sebas Cabinet of Natural Curiosities).

Der TASCHEN-Katalog enthält wissenschaftliche Untersuchungen über kulturelle Ikonen wie Muhammad Ali, großartige Monografien über Maler wie Hieronymous Bosch, exquisite Fotobücher wie Sebastião Selgados Genesis und Portfolios von Muscle Cars. Zusätzlich zu seinen 11 Buchhandlungen in den Vereinigten Staaten und Europa hat TASCHEN kürzlich eine Gallery Art in Los Angeles eröffnet, die sich der Fotografie widmet.

Wie Sie aus den Titeln auf diesen Seiten ersehen können, haben Sie höchstwahrscheinlich ein gemeinsames Interesse mit Benedikt Taschen - und seine wunderbaren Bücher geben Ihnen die Möglichkeit, dieses umfassend zu erkunden.

Die Kunst von David Hockney besticht durch ihre angenehme Mehrdeutigkeit: Seine Drucke, Zeichnungen und Gemälde sind warm und doch irgendwie unnahbar; lichtdurchflutet und doch oft dunkel und grüblerisch; einfach, offen und banal, aber auch ätherisch und komplex. Die Bedeutung des Künstlers in der Welt der zeitgenössischen Kunst ist so groß, dass er in einer 2011 durchgeführten Umfrage unter eintausend britischen Malern und Bildhauern zum einflussreichsten britischen Künstler aller Zeiten ernannt wurde.

Hockney wuchs in Bradford, in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire, auf und studierte von 1953 bis '57 an der Bradford School of Art und von 1959 bis 1962 am Royal College of Art in London. Obwohl er seine künstlerische Ausbildung zu einer Zeit erhielt, als die Abstraktion das Feld beherrschte, blieb Hockney der figurativen Malerei und Zeichnung treu.

Hockneys frühe Gemälde lassen auf eine Suche nach einem Stil schließen, die vom Expressionismus bis zu einer Groteske reicht, die an James Ensor erinnert. Aber Hockney fand sich fast in dem Moment, als er 1963 in Los Angeles ankam. Der Umzug aus dem grauen und regnerischen Großbritannien in eine Welt mit strahlendem Sonnenschein und glitzerndem Wasser brachte Hockney ein Gefühl der Freiheit und eine künstlerische Epiphanie. Die nächsten fünf Jahre verbrachte er größtenteils in L.A., und malte leuchtende Bilder, wie A Bigger Splash (1967), von Dingen, die ihn glücklich machten: Swimmingpools, gepflegte Rasenflächen, Palmen, Stuckgebäude und Luxusgüter wie Duschkabinen. Hockney malte auch Menschen, fast immer seine Freunde. Seine kalifornischen Porträts wie Beverly Hills Housewife (1966) gelten als seine besten Arbeiten. Sie sind gleichzeitig großartig, intim und poetisch.

In den 1970er Jahren zog Hockney zurück nach Großbritannien und verbrachte einen Großteil seiner Zeit mit Fotografie und Druckgrafik. In den 1980er Jahren kehrte er zur Malerei zurück und widmete sich Themen wie Stillleben, Seestücke und Porträts. Hockney war schon immer vom Einsatz von Technologie in der Kunst fasziniert - ihm wird die Erfindung der Technik zugeschrieben, bei der Polaroid-Fotos in einer Collage zu einem Panoramabild zusammengefügt werden - und verwendet die Brush-App zum Malen auf einem iPad. Da er sehr produktiv ist und in einer Vielzahl von Medien arbeitet, ist Hockneys Kunst in vielen Preisklassen erhältlich. Seine durchweg markanten und provokanten Arbeiten sollten in jeder umfassenden Sammlung zeitgenössischer Kunst ihren Platz haben.

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