Richard Shultz für Knoll, Blütenblatttisch

Viele der heute populärsten Outdoor-Möbelentwürfe gibt es dank des Talents des Designers Richard Schultz. Sein Stil der Mitte des Jahrhunderts brachte unscheinbare Stücke in Gärten und Außenbereiche. Die luftigen Formen und die zeitlose Ausstrahlung seiner Möbel spiegeln sein Motto wider: "Form follows technique".

Der 1926 in Lafayette, Indiana, geborene Moses Richard Schultz zeigte schon früh sein Talent als Ingenieur und baute im Keller seiner Familie Dampfmaschinen. Obwohl er den Verstand eines Ingenieurs besaß, hatte Schultz Probleme mit der Mathematik und brach sein Maschinenbaustudium an der Iowa State University ab. Er trat in die U.S. Navy ein und arbeitete als Funker. Nach seinem Militärdienst schrieb er sich am Institute of Design in Chicago ein.

Nach seinem Abschluss im Jahr 1950 reiste Schultz nach Europa, wo er den Sommer mit Zeichnen verbrachte. Als er 1951 in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, bewarb er sich um eine Stelle als Designer bei der Möbelfirma Knoll Inc. in New York City. Es heißt, dass Florence Knoll, Ehefrau des Firmengründers Hans Knoll, ihn allein aufgrund seiner Skizzen einstellte.

Schultz' erste Aufgabe war es, den Designer Harry Bertoia bei der Bertoia Wire Collection'S in der Knoll-Fabrik in Pennsylvania zu unterstützen. Schultz' 715 Chaise Longue mit ihrem verstellbaren Rahmen und dem charakteristischen massiven Rad ergänzte Bertoias Kollektion. Es wurde 1963 vom Museum of Modern Art für seine Sammlung von zeitgenössischen Möbeln erworben. Ein weiteres Kultobjekt, das Schultz zu dieser Zeit produzierte, war der Petal Table. Die hölzerne Tischplatte und der emaillierte Metallsockel wurden von der Queen Anne's Lace inspiriert.

1966 entstand eine der angesehensten Kollektionen von Schultz, die Leisure Collection (1992 als Collection'S neu aufgelegt), als Florence Knoll für ihr Haus in Florida Außenmöbel wünschte, die der salzigen Meeresluft standhalten. Schultz entwarf eine Reihe von Aluminium-Terrassentischen und Loungesesseln , die nicht nur modisch und bequem sind, sondern auch nicht rosten werden.

1972 entließ Knoll seine Designer, darunter auch Schultz, und er gründete sein eigenes Studio - Richard Schultz Design - in einem Bauernhaus in Pennsylvania. Er hatte Erfolg mit einem anderen seiner einflussreichen Stücke, dem Paradigm-Bürostuhl, den er 1978 an den Möbelhersteller Stow & Davis verkaufte. Im Jahr 2012 erwarb Knoll Richard Schultz Design und legte viele seiner klassischen Werke neu auf.

Schultz starb im Jahr 2021. Er hinterließ ein Vermächtnis als einer der berühmtesten Outdoor-Möbelschöpfer des 20. Jahrhunderts.

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