Dänischer Loungesessel mit hoher Rückenlehne im Jens Quistgaard-Stil von Peter Hvidt

Als eine Hälfte des einflussreichen dänischen Möbelduos Hvidt und Mølgaard schuf der Architekt und Designer Peter Hvidt formschöne Werke aus Teak- und Palisanderholz, die in einem bis dahin selten gesehenen Ausmaß in Massenproduktion hergestellt und transportiert werden konnten. Zusammen mit seiner Geschäftspartnerin, der in Aalborg geborenen Designerin Orla Mølgaard-Nielsen, entwarf das Paar Möbel, die heute als Meisterklasse in der Kombination von Eleganz und Zweckmäßigkeit gelten, die typisch ist für Skandinavische Moderne.

Hvidt wurde 1916 in Kopenhagen geboren. Er studierte Architektur und Möbeltischlerei und machte seinen Abschluss an der School of Arts and Crafts in Kopenhagen. Hvidt gründete 1940 sein eigenes Designbüro und unterrichtete drei Jahre lang an seiner ehemaligen Schule. In dieser Zeit entwarf er den Portex-Stuhl aus Teakholz - den ersten Stapelstuhl Dänemarks (dieser Entwurf wurde im Laufe der Jahre auch auf Hvidts Partnerschaft mit Mølgaard-Nielsen zurückgeführt).

Die außergewöhnliche Collaboration zwischen Hvidt und Mølgaard-Nielsen nahm 1944 Gestalt an. Als Schüler des bahnbrechenden dänischen modernistischen Designers und Architekten Kaare Klint und Absolvent der School of Arts and Crafts brachte Mølgaard seine technischen Fähigkeiten und sein Auge für praktisches Design in die Partnerschaft ein. Gemeinsam haben Hvidt und Mølgaard über drei Jahrzehnte lang mehr als 250 Möbelentwürfe geschaffen, darunter den legendären Stuhl AX.

Der skulpturale AX-Sessel, ein Meisterwerk technischer Kompetenz und innovativer Holzverarbeitung, wurde in den späten 1940er Jahren in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Fritz Hansen entworfen. Er zeichnet sich durch doppelt gewölbtes Schichtholz in Sitz und Rückenlehne aus und ist ein frühes Beispiel für ein zerlegbares Möbel. Dies bedeutete, dass er am Bestimmungsort leicht zerlegt und zusammengebaut werden konnte, was den Transport auf Frachtschiffen wirtschaftlich machte und somit ein weltweites Publikum erreichen konnte. Der AX ging 1950 in Produktion und wurde später durch eine Serie mit Tischen und anderen Sitzgelegenheiten ersetzt.

Hvidts Vorliebe für zukunftsweisendes Design war typisch für die wagemutigen Möbelhersteller der Moderne Mitte des Jahrhunderts. Dies galt auch für Texturen und Materialien - er war der Meinung, dass eine geschmackvolle Kombination von Materialien Charakter und visuelle Faszination verleihen kann. Zusammen mit Mølgaard-Nielsen entwarf Hvidt stromlinienförmige Couchtische, Stühle aus Palisander mit üppigen schwarzen Lederbezügen und Beistelltische aus Teakholz mit Ablageflächen aus Schilfrohr (Teakholz war zu dieser Zeit ein begehrtes MATERIAL für Designer).

Die Arbeit des Duos mit den bekannten Herstellern Fritz Hansen, France & Søn und Søborg Møbelfabrik war Teil von Ausstellungen im New Yorker Museum of Modern Art, im Kopenhagener Design Museum und in der National Gallery of Victoria in Melbourne.

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