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1 von 6

Walter Schnackenberg
Ballett und Pantomime „Der böse Zauberer“ (Der böse Zauberer), Tafel #6.

1920

3.707,45 €

Angaben zum Objekt

Walter Schnackenbergs Stil hat sich im Laufe seiner langen und erfolgreichen Karriere mehrmals geändert. Nach seinem Studium in München reiste der Künstler häufig nach Paris, wo er in den Bann der farbenfrohen und sinnlichen Plakate von Henri de Toulouse-Lautrec geriet, die theatralische und dekadente Motive zeigen. Schnackenberg verfasste regelmäßig ähnliche Kompositionen für die Zeitschriften Jugend und Simplicissimus, bevor er sich dem Entwurf von Bühnenbildern und Kostümen widmete. In den Theaterarbeiten des Künstlers wird seine Beherrschung der Form, der Ornamentik und des Orientalismus immer deutlicher. Er verstand es hervorragend, die fließenden Konturen des Jugendstils mit stacheligen Passagen des Expressionismus und den Körperhaltungen und Mustern des geheimnisvollen Ostens zu kombinieren. In seinen späteren Jahren erforschte Schnackenberg das Unbewusste, indem er surreale Motive und blassere Farben verwendete, die Träume und Visionen darstellten, von denen einige mit politischen Konnotationen durchsetzt waren. Seine Zeichnungen, Illustrationen, Foliendrucke und Plakate sind heute wegen ihrer außerordentlich phantasievollen Qualitäten, ihrer bezaubernden Themen und ihrer fesselnden Farbgebung sehr gefragt. SCHNACKENBERG BALLET UND PANTOMIME, eine Mappe mit 22 farbigen Pochoir-Lithographien von Walter Schnackenberg mit einer Einführung von Alexander von Gleichen-Russwurm, gedruckt in einer Auflage von 850 Exemplaren, davon 50 nummerierte Exemplare, gedruckt auf Buttenpapier, im Auftrag der Kunstanstalt Albert Frisch in Berlin und erschienen im Georg Muller Verlag, München, 1920. Schnackenbergs Zeitgenosse, der gefeierte satirische Künstler Thomas Theodore Heine, beschrieb die Raffinesse, den spirituellen Charakter und die Sinnlichkeit des Modernen Tanzes als "Beten mit den Beinen" Alexander von Gleichen-Russwurm, der Patensohn König Ludwigs und Erbe Friedrich Schillers, schreibt in seiner Einleitung zu Schnackenbergs Mappe Ballett und Pantomime über deren Aktualität. Er erkennt den aufbauenden Charakter der Mappe angesichts der Demütigung und Niederlage nach dem Krieg. Er weist einfühlsam auf die ursprüngliche Kraft des modernen Tanzes hin und zeigt, wie Schnackenberg sein ausgeprägtes Gespür für Bewegung gekonnt und kunstvoll auf das grafische Medium überträgt. Am bedeutsamsten ist vielleicht sein Kommentar zu Schnackenbergs Erschaffung einer Fantasie durch die Verwendung von klassischen Vorbildern, exotischen Kulturen und der Karnevalstradition. Schnackenbergs Persönlichkeiten schlüpfen in die Rollen von Zauberern, Geistern, Blumen und Insekten, sie sind Harlekins und eine afrikanische Prinzessin, ein indianischer Schamane, eine vedische Tänzerin und ein Walzertänzer; sie sind von Menschenhand geschaffene Gegenstände wie eine Puderquaste oder werden zur Personifikation der Nacht selbst. Ein besonderer Aspekt der modernen Erfahrung sind die vielen Rollen, die jeder von uns täglich spielt. Während Schnackenbergs karnevaleske Tänzerinnen und Tänzer als Mittel der Flucht durch Fantasie dienen, stellen sie auch eine nivellierende Wirkung dar, indem sie das Bewusstsein erweitern und die Möglichkeiten der sozialen Existenz vergrößern. Ein weiterer Aspekt des modernen Lebens, mit dem sich Schnackenbergs Arbeit befasst, ist die Vielzahl der Möglichkeiten, die wir haben, und unsere Fähigkeit als Verbraucher, aus oft massenhaft produzierten und duplizierten Dingen etwas Einzigartiges für uns zu schaffen. Schnackenbergs Ansatz war keine pessimistische Sicht auf die Moderne, sondern nahm eine gestalterische Sensibilität vorweg, bei der man disparate Teile zu einer organischen Struktur zusammenfügen kann, die auf eine Weise funktioniert, die größer ist als die Summe ihrer Teile. Seine Tänzerinnen und Tänzer sind Summen von Teilen, Summen von Bewegungen: Ein naturalistisch wiedergegebener Torso mit tief schattierten Bereichen, um die Wölbung des Brustkorbs und die Muskulatur um Brust und Oberarm zu betonen, wird durch flache Muster aus buntem Stoff ausgeglichen; nacktes Fleisch wird durch Kostüme kontrastiert; ein ausdrucksstarkes Gesicht ragt aus einem phantastischen Kopfschmuck hervor; Arme sind in manierierte Posen verrenkt; Füße tauchen auf, um die Verschmelzung von pantomimischer Erfahrung und dynamischer Bewegung zu vervollständigen. Teile werden zu einem Ganzen. Schnackenbergs vorausschauendes Verständnis der potenziell marginalisierten und zerbrechlichen Natur des modernen Lebens bietet einen beruhigenden Balsam mit vielen Möglichkeiten. In der Tat erkannte Schnackenberg, dass der Tanz in seiner Zeit weit über die Oberfläche des bloßen visuellen Vergnügens hinausgegangen war, dass der Tanz das Medium - die moderne Allegorie - war, mit dem tiefe Gefühle und das Wesen der modernen Erfahrung erfasst werden konnten. Indem er Ballettkostüme entwirft und das Endresultat einer kostümierten Tänzerin in vollem Auftrittsmodus illustriert, hat Schnackenberg seine eigene Tanzgestalt geschaffen, die nicht nur für seine Zeit zeitgemäß war, sondern auch heute noch kraftvoll wirkt.
  • Schöpfer*in:
    Walter Schnackenberg (1880 - 1961, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1920
  • Maße:
    Höhe: 51,44 cm (20,25 in)Breite: 38,74 cm (15,25 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Chicago, IL
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU46731509543

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