André Derain

VISAGE DE FEMME APPUYE SUR SA MAIN (GESICHT EINER FRAU, DIE SICH AUF IHRE HAND STÜTZT)

1927

André Derain ist vor allem als führender Vertreter der Avantgarde-Bewegung und - neben Henri Matisse - als Mitbegründer des Fauvismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt. Derains innovative Verwendung von ausdrucksstarken Farben und vereinfachten Formen in seinen figurativen Gemälden, Landschaften und Porträts verblüffen nach wie vor Sammler und Kunstliebhaber in aller Welt.

Derain wurde 1880 in Chatou, Frankreich, geboren und begann seine formale Kunstausbildung im Alter von 18 Jahren an der Académie Camillo, wo er Matisse und Maurice de Vlaminck traf. 1905 stellten Derain, Matisse und de Vlaminck ihre Werke auf dem Salon d'Automne in Paris aus, wo der Kritiker Louis Vauxcelles das Wort fauves (wilde Tiere) benutzte, um das lose verbundene Künstlerkollektiv zu beschreiben, das in seinen energiegeladenen Werken eine kühne, lebhafte Farbgebung bevorzugte, was schließlich zu einer breiten Übernahme des Begriffs Fauvismus führte.

In den Jahren 1905 und 1906 reiste Derain nach London, wo er eine Reihe von fauvistischen "Form durch Farbe"-Bildern schuf. Dazu gehören The London Bridge, Charing Cross Bridge und A Corner of Hyde Park. Nachdem er eine Retrospektive der Werke von Paul Gauguingesehen hatte, malte Derain Der Tanz, einen Akt, der in seinen kräftigen, flächigen Farben und in Derains Darstellung primitiver Tanzfiguren den Einfluss Gauguins deutlich erkennen lässt.

1910 vernichtet Derain viele seiner unverkauften Werke und beginnt, Landschaften im kubistischen Stil von Paul Cézanne zu malen. Er befreundete sich mit Pablo Picasso und interessierte sich für afrikanische Stammeskunst. Nach dem Ersten Weltkrieg konzentrierte er sich auf figurative und Aktzeichnungen und wandte sich in den frühen 1920er Jahren ganz vom Fauvismus und Kubismus ab und wandte sich der klassischen Kunst zu. 1930 verurteilte der Künstler öffentlich den Modernismus, was zu seiner Ächtung durch die Avantgardegemeinschaft führte. 

Derain wurde später mit einer Retrospektive seiner Werke in der Kunsthalle in Bern, Schweiz, geehrt. Außerdem lud die Exposition des Artistes Independants Derain ein, 1937 auszustellen.

Derains breites Spektrum an Stilen - von Fauvismus und Kubismus bis hin zu Klassizismus und Postimpressionismus - beeinflusste viele Künstler während seines Lebens. Heute befinden sich Derains Werke in den ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, der Tate Gallery in London, des Musée d'Orsay in Paris und des Staatlichen Eremitage-Museums in St. Petersburg. 

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